„Blaulichttag“ im Wahlkreis Radebeul – Coswig – Moritzburg mit Besuchen bei den Maltesern in Coswig, dem THW Radebeul und der Baustelle Freiwillige Feuerwehr Moritzburg
Malteser Rettungswache in Coswig
Zuerst besuchten Petra Köpping und Martin Dulig die Malteser in Coswig. Die katholische Hilfsorganisation mit der langen Tradition – es gibt sie seit mehr als 900 Jahre – hat nach wie vor hilfsbedürftige Menschen im Blick. Dementsprechend kümmern sich seine hoch motivierten und bestens ausgebildeten Fachkräfte um Kranke und Hilfsbedürftige, z.B. nach einem Unfall.
Martin Dulig bedankte sich für die Einladung in die Coswiger Rettungswache, die gute Arbeitsbedingungen für die Helfenden bietet. Er nutzte Gelegenheit, mit den gerade im Dienst befindlichen Mitarbeitenden in vertrauensvolle Gespräche zu kommen.
Ministerin Petra Köpping informierten sich über die täglichen Herausforderungen in der Arbeit des Malteser-Hilfsdienstes. Aktuell zeigt sich eine Diskrepanz zwischen dem wachsenden Bedarf an Hilfseinsätzen und einer gut funktionierenden Leitstelle. Derzeit gibt es davon zwei, die separat arbeiten, was die Abläufe oft sehr verzögert und schwierig macht, auch für die Hilfsbedürftigen
Allen Anwesenden wurde deutlich, dass es hier großen Bedarf an einer Strukturveränderung gibt, z.B. auch der Einrichtung eines Gesundheitsmanagements im Landkreis. Im Meißner Land ist das noch nicht erfolgt. Ebenso gilt es eine Lücke in der Gesundheitsversorgung zwischen Rettungsstellen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu schließen. Dem soll eine gemeinsame Anstrengung zur Strukturreform – vor allem in der Kommunikation und im Datenaustausch zwischen allen Beteiligten – im Landkreis Meißen dienen. Sie wird vom Gesundheitsministerium begleitet, muss aber von den Landkreisbehörden realisiert werden. Noch sind nicht alle Hilfsdienste und medizinischen Einrichtungen dafür angesprochen worden.
Die Bereitschaft der Malteser ist deutlich vorhanden. „Jetzt ist es an den Behörden des Landkreises, umfassend aktiv zu werden, damit der wachsende Bedarf an Hilfsleitungen auch in Zukunft gedeckt werden kann“, sagte Ministerin Köpping.
THW Radebeul
Zweite Station des Blaulicht-Tages im Wahlkreis war das Technische Hilfswerk (THW) in Radebeul. Hier merkt man, wie viel Engagement im Ehrenamt da ist. Die Vision des THW ist: Gemeinsam – stark im Einsatz und in der Gesellschaft. Das THW übernimmt als Bundesanstalt und ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation große gesellschaftliche Verantwortung. Die Kameraden sind jederzeit bereit, in Deutschland und weltweit zu helfen und legen viel Wert auf gründliche Ausbildung und permanente Übungen. Im Gespräch wurde auch klar, dass es klares Bekenntnis zur Demokratie gibt und Diskriminierung jeder Art nicht geduldet wird. Sie setzen sich für die Vielfalt unserer Gesellschaft auch im THW ein. Das THW steht in Not- und Unglücksfällen der Bevölkerung mit Technik und Know-how in Deutschland und weltweit helfend zur Seite.
Im Gegensatz zu fast allen anderen Institutionen und Vereinen gibt es in hier in Radebeul keinen Nachwuchsmangel. Sie sind auch technisch gut ausgestattet. Der Ortsverband Radebeul verfügt über zwei technische Züge, die jeweils aus einem Zugtrupp, einer Bergungsgruppe und einer spezialisierten Fachgruppe bestehen. Am Standort werden die Fachgruppen Schwere Bergung, Notinstandsetzung/Notversorgung und Wassergefahren vorgehalten. Das THW steht in Not- und Unglücksfällen der Bevölkerung mit Technik und Know-how in Deutschland und weltweit helfend zur Seite. Das ist gut zu wissen.
Sorgen macht aber allen, dass der Zivil- und der Katastrophenschutz nicht überall den Stellenwert hat, den er eigentlich aufgrund der wachsenden Bedrohungslagen haben müsste. Hier geht es auch darum, an die Verantwortung des Einzelnen zu appellieren, sich auch auf Krisen vorzubereiten.
Danke, dass es Euch Kameradinnen und Kameraden gibt!
Neubau Freiwillige Feuerwehr (FF) Moritzburg
Feuerwehr, Rettungswagen und Schule unter einem Dach, Eröffnung und Einweihung im Juni 2024
Noch ist es eine Baustelle. Aber im Rahmen des Blaulichttages konnten wir auch die neue Feuerwache besichtigen, die langsam Gestalt annimmt. Das Einzigartige daran ist, dass Feuerwehr, Rettungsdienst und Grundschule unter einem Dach sind. Das ist derzeit das größte Bauprojekt in Moritzburg. Hier werden noch im laufenden Jahr Schüler lernen und die Einsatzfahrzeuge stehen und Gemeinderäte tagen.
Ursprünglich waren für den Bau 8,5 Millionen Euro veranschlagt, wobei allein das Land Sachsen zwei Millionen Euro für den Neubau der Feuerwache zur Verfügung stellt. In das Gebäude werden dann nicht nur die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Moritzburg einziehen, sondern auch vier Klassen der zweizügigen Grundschule Moritzburg und Teile der Verwaltung.
Die Feuerwehr erhält sechs Stellplätze, einschließlich einer Waschhalle für ihre Fahrzeuge sowie moderne Räumlichkeiten im Erdgeschoss. Der Gebäudeteil der Rettungswache umfasst den Stellplatz für einen Rettungswagen sowie die entsprechenden Räumlichkeiten für drei Diensthabende. Im Dachgeschoss befinden sich Büros für die Führungskräfte, die Jugendfeuerwehr sowie zusätzliche Räume für die stationäre Befehlsstelle. Im Obergeschoss befinden sich vier Unterrichtsräume und ein Multifunktionsraum mit bis zu 150 Sitzplätzen. Der Zugang zu den neuen Räumlichkeiten der Grundschule Moritzburg erfolgt ausschließlich über den südöstlichen, höher gelegenen Außenbereich, der an den Schulhof angeschlossen wird.
Das Projekt zeigt, dass mit kreativen Ideen und guter Planung nicht nur viel Geld gespart werden kann, sondern dass auch viele Synergieeffekte dabei entstehen. Für die Gemeinde Moritzburg ein mutiger, aber sehr richtiger Weg!