Wahlkreistag Energie

Martin Dulig besucht Unternehmen, Einrichtungen und Vereine in Radebeul, Coswig und Moritzburg. 

Die Gaskrise nach dem russischen Angriffskrieg hat uns gezeigt, dass wir uns zu sehr an billige Energie auf Kosten der Sicherheit gewöhnt haben. Doch gemeinsam haben Wirtschaft, Verbraucher und Politik die Folgen der Energiekrise abgefedert. Heute sinken die Energiepreise wieder, doch das Unbehagen bleibt. Klar ist: Wir stehen vor der großen Herausforderung des Klimawandels und müssen unsere Energieversorgung umbauen, klug investieren und Nachhaltigkeitsaspekte stärker in den Vordergrund rücken. Energie ist zu einem Dauerthema geworden, das aber auch Chancen und Möglichkeiten bietet. 

Ein Beispiel aus unserer Region ist die AKKURAT – Gesicherte Stromversorgungen GmbH in Radebeul. Das Unternehmen vertreibt und projektiert nachhaltige Energiesysteme und trägt damit aktiv zur Umsetzung der Energiewende bei. 

Auch die Stadtwerke Elbtal GmbH in Radebeul arbeiten an diesem Wandel und bringen Wärme und Strom in unsere Haushalte. Die gute Nachricht: Die Gaspreise sinken! Aber wir müssen auch über die Herausforderungen sprechen und verstehen, dass Zuverlässigkeit und Regionalität oft wichtiger sind als der Preis. Gemeinsam können wir die Energiewende voranbringen und die Wertschöpfung in unserer Region stärken.

Klimaschutzmanager Coswig 

Wenn der Coswiger Klimaschutzmanager gleich noch seine Bürgermeisterin zum Gespräch mitgebracht hat, ist das eine gute Voraussetzung für ein Fachgespräch im Rathaus Coswig.
Bürgermeisterin Trommer und Klimaschutzmanager Wellerdt freuen sich über den Besuch ihres Landtagsabgeordneten. Martin Dulig möchte u.a. wissen, wie weit in Coswig die Umsetzung einzelner Klimaschutzmaßnahmen vorankommt. Dazu die Bürgermeisterin: „Wir haben seit 2022 ein Klimaschutzkonzept. Darin stehen Photovoltaik-Anlagen ganz oben. Rathaus, Feuerwehr, Vereinshäusern, Kitas, Schulen sollen maßgeschneiderte Anlagen bekommen. Leicht ist die Planung nicht, denn sollte im heißen Sommer eine Anlage zu viel Strom erzeugen, ist dieser leider nicht direkt nutzbar.“ Frage: Was macht ein Klimaschutzmanager dabei? Er kümmert sich um die planungsgerechte Umsetzung der Vorhaben, z.B. der schwimmenden PV-Anlage auf dem Bergbausee, der Solaranlage auf dem Parkhaus im Spitzgrund, nach und nach auf allen kommunalen Gebäuden.
Besonders freundlich für die Coswiger Bürgerschaft: Der jeweilige Baufortschritt kann Zeitgenau im Internet verfolgt werden.
Eine Zentrale Verteilung des Stroms und Speicherlösungen sind noch Zukunftsmusik. Die Abwägung zwischen Gasversorgung und Wärmepumpen ist noch nicht eindeutig zu klären, was viele Hauseigentümer verunsichert. Deshalb die Bitte an den Landtagsabgeordneten Martin Dulig: Alles zu tun, damit die Planungssicherheit für Kommunen verbessert wird. Um alles andere kümmern sich die erfahrenen Fachleute in Coswig gern selbst.

Verbraucherzentrale Sachsen (VZS)

Eine Adresse ist für viele Menschen manchmal der gesuchte Rettungsanker: die Verbraucherzentrale Sachsen (VZS). Deren Vorstand Andreas Eichhorst traf Martin Dulig zum Gespräch am Wahlkreistag in Dresden.

Der Tag war der Energie gewidmet, und so ging es um Preise, um Wärmeversorgung, die Energiewende überhaupt, jetzt und in der Zukunft.

Martin Dulig fragt: „Aktuell ist die Empörung groß, bei privaten Abnehmern und in Unternehmen. Verbraucherzentralen sind Sammelpunkte für Probleme, können sie vielleicht auch Lösungen aufzeigen?“ Wichtig ist es ihm, weil Energieversorgung als Teil der Wirtschaftspolitik hohe soziale Auswirkungen birgt.

Andreas Eichhorst dazu: „Energiepreise sind brisant, aber auch sehr unterschiedlich. Sie steigen nicht nur, sondern fallen teilweise auch. Infolge verschiedener Einkaufsstrategien der Versorgungsunternehmen wird das nicht immer sofort an die Kundschaft weitergegeben. Wir haben den Überblick und informieren darüber. Damit können Verbraucherinnen und Verbraucher Sicherheit bei ihren Entscheidungen gewinnen; ein Wechsel kann eine Alternative sein!“

Die Verbraucherzentrale Sachsen als unabhängige und anbieterneutrale Organisation bildet einen verlässlichen Gegenpol zu Skandalisierungen in der Presse, die sich meist auf Extremfälle beziehen. Dabei seien alle Bürgerinnen und Bürger keine Opfer, sondern Teil der Transformation des Energiesektors, sie suchten selbst nach Lösungen und finden sie. Gut abzulesen am großen Interesse an sogenannten Balkon-Photovoltaik-Anlagen. Beratung über Fördermöglichkeiten können jederzeit in der Verbraucherzentrale Sachsen abgerufen werden.

Beide Gesprächspartner sind überzeugt, dass das soziale Netz in Deutschland grundsätzlich funktioniert. Zahlreiche Hilfsmöglichkeiten sind vorhanden und werden auch genutzt. Eines zeichnet sich ab: In der nahen Zukunft werden Wärmepumpen eine der wichtigsten Formen für Energiegewinnung sein, die Strompreissteigerungen bleiben eher beherrschbar, schätzen sie ein. Die Fernwärme wird u.a. mit Blick auf den Ausbau der Netze in Zukunft teurer werden. Darum ein Tipp zum Abschluss: Im Moment lieber mit einer Heizungsumstellung warten, bis alle Voraussetzungen und die Förderkulissen klar sind, dafür eher an Einsparungen beim Verbrauch denken.

Einen Wunsch, nicht nur an sein Ministerium, nimmt Martin Dulig mit an diesem Tag: mehr Service und Beratungsstellen, mehr verständliche Kommunikation, bessere Erklärungen zu den zahlreichen Lösungen „So schlecht, wie es oft in der Presse erscheint, ist die Situation nicht“, meint Andreas Eichhorst. Zudem kann Martin Dulig bestätigen: „Die aufklärende Arbeit der Energieberater der Verbraucherzentrale Sachsen geschieht mit Kompetenz und genießt hohes Vertrauen in Bürgerinnen und Bürgern.“